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Dächer statt Äcker - Landeshauptmann Hans Niessl forciert Förderung von Photovoltaikanlagen

10. September 2013
Das Burgenland wird stromautark und feiert am 13. September 2013 den „Tag der Energiewende“. Diese Stromautarkie wurde zwar vorwiegend durch Windkraftanlagen, aber auch durch Biomasse und Photovoltaikanlagen erreicht. Für Landeshauptmann Hans Niessl ein Grund mehr in dieser wichtigen Zukunftsfrage der Energiegewinnung nach dem Motto „Dächer statt Äcker“ die Förderung von Photovoltaikanlagen weiter zu forcieren. Konkret steht ein Fördervolumen von insgesamt 300.000 Euro oder 300 Euro pro kWp zur Verfügung. Mit der Abwicklung dieser Förderung von Photovoltaikanlagen wurde die Burgenländische Energieagentur betraut.
Damit schließe das Land jene Lücke, die durch die derzeitige Förderpraxis des Bundes entsteht. Der Bund fördert nämlich die Installierung derartiger Anlagen zwar ebenso, diese müssen aber innerhalb von nur drei Monaten errichtet werden und bis Ende November 2013 fertiggestellt sein. „Aufgrund von Rückmeldungen aus der Wirtschaft, aber auch aus dem privaten Bereich ist die dreimonatige Frist der Realisierung dieser Anlagen äußerst knapp bemessen. Um diesem Problem der Bestellung, Lieferung und Montage innerhalb von lediglich drei Monaten entgegenzuwirken, werden wir diese Frist im Burgenland daher auf sechs Monate verlängern, wobei die komplette Umsetzung bis spätestens 30. Juni 2013 erfolgen muss“, betonte Landeshauptmann Hans Niessl.

Während man bei der Windkraft im Burgenland von Kraftwerken spricht, die im großen, industriellen Maßstab Strom erzeugen, ist die Photovoltaik vorwiegend für kleine dezentrale Stromproduktion mit einem oft hohen Eigenverbrauchsanteil besonders geeignet. Photovoltaikanlagen können auf Dächern - manchmal auch auf Fassaden - installiert werden, sind eine ideale Möglichkeit der Energieproduktion im lokalen und dezentralen Rahmen und geben den Bürgern die Möglichkeit, selbst saubere Energie zu produzieren, ohne beispielsweise eigene Wald- oder Ackerflächen zu besitzen. Speziell im Neubau werden aufgrund des niedrigen Energiebedarfs bevorzugt Wärmepumpen eingesetzt, die mit Strom betrieben werden. Hier bieten derartige Anlagen eine ideale Ergänzung zum Strombedarf der Wärmepumpen, speziell im Sommer für die Warmwasserproduktion und in der Übergangszeit auch für das Heizen. Von 2008 bis 2012 wurden im Burgenland 10.614 Alternativenergieanlagen gefördert. Das Investitionsvolumen betrug an die 100 Millionen Euro, die Förderungen 18,7 Millionen Euro. Der Energieträger Strom wird verstärkt benötigt. Alle Prognosen zeigen an, dass langfristig mit einen Zuwachs des Strombedarfes zu rechnen ist, während fossile Energieträger zurückgehen werden.

„Das Burgenland hat sich zur Modellregion in Sachen Erneuerbare Energie entwickelt und kann nun auch im Bereich Solarenergie wieder einen massiven Schritt in Richtung Zukunft setzen. 50 Millionen Quadratmeter Dach von allen 171 Gemeinden wurden im Burgenland bereits untersucht und im so genannten Solarkataster implementiert. Knapp ein Drittel davon kann für die Produktion von Solarenergie als sehr gut geeignet angesehen werden. Weitere 20% aller Dachflächen sind als gut geeignet eingestuft. Jeder Bürger hat nun die Möglichkeit, sein Haus im Burgenland auf Eignung für Solarenergie kostenlos online im Internet zu begutachten. Dabei sieht man gleichzeitig die Größe, die Neigung und die Ausrichtung der Dachflächen. Mit der nunmehrigen Förderung von Photovoltaikanlagen können auch die einzelnen Bürgerinnen und Bürger wieder vermehrt nachhaltig zur Energiewende beitragen“, so Landeshauptmann Niessl abschließend.


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